Probleme junger Führungskräfte

Der Weg zur überzeugenden Führungskraft ist anspruchsvoll. Visionär, Motivator, Coach, Change Agent und Stratege zu sein, erfordert einen intensiven und andauernden Lernprozess. Fehler bleiben vor allem am Anfang nicht aus.

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft! Sie sind befördert worden oder der neue Job bringt es mit sich, dass Sie jetzt auch führen. Sie haben es geschafft - ob planmäßig oder außerplanmäßig spielt keine Rolle. "Angekommen" sind Sie deshalb noch lange nicht. Die Arbeit geht jetzt erst richtig los! Auch wenn Sie sich auf diese Position gedanklich schon lange vorbereitet haben, Führungsseminare besucht und die neuesten Führungsinstrumente studiert haben - erst die Praxis selbst ist der Startschuss für einen längeren Lernprozess. Denn Mitarbeit kann man nicht verlangen, man muss sie sich erst "verdienen".

In jedem neuen Job, insbesondere in einer neuen Führungsposition, werden Sie mit Anforderungen und Erwartungen von Mitarbeitern und Kollegen konfrontiert, die Sie überfordern können. Vielleicht überkommen Sie von Zeit zu Zeit Ängste, die Sie daran zweifeln lassen, ob Sie zu Recht hier sitzen. Dann wiederum führen die betrieblichen Veränderungsprozesse dazu, dass Sie so damit beschäftigt sind, immer eine Nasenlänge voraus zu sein, und dabei die Aufruhr in der eigenen Abteilung übersehen. Der Rollenwechsel wirft viele Fragen auf: Was zeichnet eine gute Führungskraft aus, woran messe ich den Erfolg und wie sichere ich ihn auch langfristig? Die eigenen Ansprüche und Idealbilder von Führung verstellen den Blick für das Wesentliche in Ihrem Job.

Der Spagat von der Fachkraft zur Führungskraft

Eine der wesentlichen Veränderungen bei dem Wechsel in eine Führungsfunktion ist der Abschied vom Konzept "Superman". In der leitenden Position liegt die Hauptkompetenz nicht im rein fachlichen Know-how. Ihre Funktion verlagert sich stärker auf das Motivieren und Fördern von Mitarbeitern. Zweifelsohne sollten Sie Ihr Geschäft verstehen, aber es kommt nicht darauf an, dass Sie Ihre Mitarbeiter auf jeder Ebene fachlich übertreffen. Ihre Kernkompetenz besteht darin, das Beste aus Ihren Mitarbeitern herauszuholen und die für den Erfolg Ihrer Abteilung notwendigen Kapazitäten, Ressourcen und Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt zum optimalen Einsatz zu bringen.

Human Resources

Ein Aspekt wird bei der Diskussion über Führungstraining oft übersehen: Führungsausbildung ist auch Persönlichkeitsentfaltung. In diesem Sinne ist eine Führungsrolle auch eine Chance: die kritische Reflexion und Überprüfung Ihrer eigenen Person und Ihres Führungsverhaltens. Mit der Führungsverantwortung übernehmen Sie zwangsläufig auch die Verantwortung, über Ihre eigene Person und deren Wirkung nach außen nachzudenken. In der Mitarbeiterführung werden Ihre bisherigen Erfahrungen und Gewohnheiten in Frage gestellt, weil Sie sich in neuen Denk- und Erlebnismustern bewegen müssen. Die gute Selbstkenntnis ist eine wichtige Voraussetzung, Ihre Mitarbeiter kennen zu lernen und herauszufinden, was sie motiviert wo ihre Stärken und Neigungen liegen. Das braucht Zeit, Präsenz, offene Kommunikationsstrukturen und den ständigen Dialog.

Born Leader?

Die multiplen Anforderungen an Führungskräfte, Visionär, Motivator, Coach, Change Agent und Stratege zu sein, kann selten eine Person allein auf sich vereinen. Sie werden Ihre eigenen Schwerpunkte setzen und Ihren ganz persönlichen Führungsstil entwickeln lernen. Es gibt kein Patentrezept. Die situationsgerechte Führung berücksichtigt Fähigkeiten und Persönlichkeit der Beteiligten genauso wie die strukturellen Anforderungen. In einer Situation ist Ihre konsequente Durchsetzungskraft, in der anderen Ihre einfühlsame Moderation gefordert.

Good Bye Perfektionismus

Führungskräfte machen Fehler. Manchmal erfordert die Situation eine schnelle Entscheidung, um etwas in Bewegung zu setzen. Wer viele Entscheidungen trifft, trifft auch falsche. Das müssen Sie akzeptieren lernen, ohne nachlässig zu werden. Fehler sind eine wertvolle Lernquelle - wenn man Sie richtig analysiert. Die Erfolgsstories berühmter Menschen enthalten oft nicht die vielen Flops, die vor ihren Erfolgen lagen. Die Einstellung zu ihren Fehlern ist ein entscheidender Erfolgsfaktor: aufstehen und weitermachen, aber anders!

Im Dialog bleiben

In eine Führungsrolle hineinwachsen heißt auch, sich an positiven Vorbildern zu orientieren und Rat von erfahrenen Kollegen und Kolleginnen in Anspruch zu nehmen. Dabei können auch Mentoren außerhalb Ihres Unternehmens wertvolle Gesprächspartner sein. Suchen Sie den regelmäßigen persönlichen Austausch mit Führungskollegen auch aus anderen Unternehmen und Netzwerken. Besuchen Sie von Zeit zu Zeit Führungsseminare. Dabei begegnen Sie Kollegen, die ebenfalls Leitungsfunktionen inne haben. In dem Masse, wie Sie sich mit Ihrer neuen Rolle bewusst beschäftigen, sich in den Vergleich setzen und reflektieren, werden Sie mit der Zeit in Ihre Führungsrolle hineinwachsen und sie irgendwann wirklich ausfüllen.

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